Cornelia Willius-Senzer zum Schicksalstag, 9. November
Zum historischen Datum des 9. Novembers und dem heutigen rheinland-pfälzischen Schulbesuchstag sagt die Vorsitzende der FDP-Fraktion im Landtag Rheinland-Pfalz, Cornelia Willius-Senzer:
„Kaum ein anderer Tag im Jahr spiegelt die wechselvolle deutsche Geschichte in ihrer Eindrücklichkeit wieder, wie es der 9. November tut. Es ist der Tag, der uns Licht und Schatten unserer Vergangenheit deutlich macht.
Heute erinnern wir an einen der dunkelsten Tage unserer Vergangenheit. Vor 79 Jahren kam es am Abend des 9. Novembers 1938 zu organisierten Angriffen von nationalsozialistischen Kräften auf jüdisches Leben. Die sogenannte Reichsprogromnacht markierte den Beginn der systematischen Verfolgung der Juden, die letztlich in den Holocaust führte. Es ist wichtig, eine bewusste Erinnerung an diese dunkle Zeit zu erhalten.
Das Datum des 9. Novembers steht aber auch für Aufbruch, Hoffnung und Einigkeit. Mit dem Fall der Berliner Mauer am 9. November 1989 ist unsere 40 Jahre lang getrennte Nation wieder zusammengewachsen. Friedlicher Protest für Freiheit, Demokratie und Menschenrechte setze sich gegen ein jahrzehntelang währendes System sozialistischer Unterdrückung durch.
Diese schicksalhaften Tage erinnern uns daran, dass die Freiheit und der Frieden verwundbar sind. Umso wichtiger ist es, die Werte einer weltoffenen und toleranten Gesellschaft als Richtschnur des politischen Handelns zu betrachten. Die Prinzipien des Rechtsstaats, die Achtung der Menschenwürde und der Respekt vor dem Individuum müssen jeden Tag gegen ihre Gegnerinnen und Gegner verteidigt werden.
Es ist wichtig, dass junge Menschen die wechselvolle deutsche Geschichte kennenlernen. Ebenso ist es notwendig, die Werte der Demokratie anschaulich zu vermitteln. Der Schulbesuchstag ist eine besondere Institution, um mit Schülerinnen und Schülern aller Schulformen ins Gespräch zu kommen.“