Cornelia Willius-Senzer zu 55 Jahre Élysée-Vertrag
Auf Antrag der FDP-Fraktion hat der Landtag heute, am 25. Januar 2018, über den 55. Jahrestag der Unterzeichnung des Élysée-Vertrags diskutiert. Dazu sagt die Vorsitzende der FDP-Fraktion im Landtag Rheinland-Pfalz, Cornelia Willius-Senzer:
„Der 22. Januar 1963 ist ein ganz besonderer Tag in der europäischen Geschichte. Mit der Unterzeichnung des Élysée-Vertrags vor 55 Jahren haben Deutschland und Frankreich erstmals ein Freundschaftsabkommen unterzeichnet.
Die Zeiten der feindseligen und kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen beiden Nationen sollten mit diesem Vertrag für immer der Geschichte angehören. Aus der ‚Erbfeindschaft‘ sollte in den folgenden Jahrzehnten eine enge, lebendige Freundschaft erwachsen. Der Élysée-Vertrag hat wesentlich zur Aussöhnung beider Nationen beigetragen. Er ist ein wichtiger Meilenstein des europäischen Einigungsprozesses.
Heute sind die engen Beziehungen zwischen der Bundesrepublik und Frankreich der Stabilitätsanker der Europäischen Union. Frankreich ist nicht nur ein wichtiger Partner der Bundesrepublik, die ‚Grande Nation‘ ist für uns Rheinland-Pfälzerinnen und Rheinland-Pfälzer direkter Nachbar. Besonders in Fragen des kulturellen und des städtepartnerschaftlichen Austauschs macht sich diese Nachbarschaft bemerkbar. Gleichzeitig ist Frankreich der wichtigste Handelspartner unseres Landes. Im Jahr 2016 lag das Handelsvolumen bei 8,3 Milliarden Euro, in den ersten acht Monaten des Jahres 2017 bereits bei 5,8 Milliarden Euro. Hunderttausende Arbeitsplätze in Rheinland-Pfalz hängen von den partnerschaftlichen und intensiven Beziehungen zu Frankreich ab.
Es ist unsere Pflicht, den Geist dieses Vertrags zu leben und in unserem Bemühen um gegenseitiges Vertrauen und Freundschaft nie nachzulassen. Erasmus-Programme, der Austausch von Dienstleistungen und Partnerschaftsprogramme haben die Menschen, deren Vorfahren einst Feinde waren, zusammengebracht. Deutsch-französische Ehen und deutsch-französische Kinder, die bilingual aufwachsen, sind schon längst keine Seltenheit mehr. Die deutschen Fußballfans haben Franck Ribéry längst in den Heldenstatus erhoben und junge Franzosen begeistern sich für unsere Bundeshauptstadt, wie für keine andere Stadt in Europa.
Das Verständnis, das unsere Völker füreinander entwickelt haben, ist einzigartig und darf nie mehr erschüttert werden.“