Weintrauben bei Frost
Hintergrund

Weinbau beim Risikomanagement unterstützen

Der rheinland-pfälzische Weinbau hat mit den frostigen Temperaturen der vergangenen Nächte zu kämpfen. Insbesondere in den nördlichen deutschen Anbaugebieten wurden Schäden gemeldet. Besonders schwer getroffen hat es die Lagen an der Mosel. Unser landwirtschaftspolitischer Sprecher Marco Weber hat sich in seiner Funktion als Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Nassau bereits mit Staatssekretär Andy Becht aus dem Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau vor Ort über die Situation informiert.

 

Wie stellt sich die Schadenslage in Rheinland-Pfalz dar?

Die bisherigen Erkenntnisse deuten darauf hin, dass es in der Pfalz nur in einzelnen Gemarkungen stärkere Schäden gibt. In Rheinhessen sind die „klassischen Frostlagen“ am Rhein entlang zwischen Worms und Nierstein betroffen. An der Nahe sind insbesondere Flächen in direkter Flussnähe sehr stark geschädigt. Vom Mittelrhein gibt es bisher nur vereinzelte Schadensmeldungen. Im Anbaugebiet Mosel sind die stärksten Schäden zu verzeichnen. An Saar, Ruwer und Obermosel sind Lagen teilweise sogar vollständig beschädigt worden.

 

Wie kann Landespolitik dem Weinbau helfen?

Schäden durch Wetterereignisse wie Frost, Hagel oder extreme Dürre sind keine Seltenheit. Immer wieder sind Landwirtschaft und Weinbau in Rheinland-Pfalz von solchen Ereignissen betroffen. Deshalb haben wir bereits in der vergangenen Legislaturperiode reagiert. Der Landtag hat mit seiner Ampel-Mehrheit im Haushalt ein Budget eingestellt, das das Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau zur Förderung sogenannter Mehrgefahrenversicherungen nutzt. Das sind eben solche Ernteversicherungen, die bei Hagel und Frost entschädigen. Außerdem hat das Ministerium die Zeit zwischen Prämienzahlung und Auszahlung der Unterstützung um drei Monate zugunsten der Liquidität in den Betrieben gekürzt.

 

Wie wird diese Förderung von Ernteversicherungen angenommen?

Bevor es das Förderprogramm zur Mehrgefahrenversicherung gab, war der Weinbau vor allem gegen Hagel abgesichert. Frost spielte eine deutlich untergeordnete Rolle. Durch die Mehrgefahrenversicherung hat sich das gewandelt und es besteht deutlich breiterer Schutz vor Ernteausfällen. Noch im April wird das Ministerium gut 4,5 Millionen Euro Förderung für Anträge aus dem Jahr 2023 an rund 1.630 Betriebe auszahlen, hinter denen 26.000 versicherte Hektar Weinberge stehen. Da öfter mit stärkeren Wetterextremen zu rechnen ist, sichern sich Betriebe immer häufiger ab. Die Antragsfrist für neue Anträge endet am 30.9.2024.